Material

Glossare, Hintergrundinfos und Vorbereitungsmaterial
zu verschiedenen Einsatzbereichen

Jeder Dolmetscheinsatz benötigt eine professionelle Vorbereitung – geistig und inhaltlich. Wir bieten eine Sammlung an wertvollen Quellen und Materialien der Berliner Initiative zur Vorbereitung in häufigen Themenbereichen.

Rund um das thema glossare

Dolmetscher:innen erstellen im Zuge der Einsatzvorbereitung Vokabellisten mit den wichtigsten Begriffen zu einem Thema. Diese Listen nennt man Glossare.

Einige Online-Glossare und Hintergrundinformationen finden Sie auf dieser Seite. Es handelt sich um Quellen, die von der Berliner Initiative nach bestem Wissen zusammengetragen werden. Die Sammlung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie wird kontinuierlich aktualisiert und ergänzt.

Die Verantwortung für die Nutzung dieser Informationen liegt bei jedem und jeder einzelnen.

Kontaktieren Sie uns gerne wenn Sie Ergänzungen, Anregungen oder weitere Ideen zu dem Thema Glossare haben.

Als Glossar bezeichnet man im Dolmetschkontext ein zwei- oder mehrsprachiges Wörterverzeichnis. In diesem Verzeichnis sind die Wörter, Fachbegriffe und Wendungen aufgeführt, die für das Dolmetschen in einem bestimmten Einsatzbereich wichtig sind. 

Das Glossar enthält dabei mindestens zwei Spalten: In der einen stehen die Vokabeln in der einen Arbeitssprache, in der anderen ihre jeweilige Entsprechung in der anderen Sprache.

Neben diesen zwei Spalten empfiehlt sich auch das Anlegen einer Kommentarspalte für Anmerkungen, Definitionen oder sinnverwandte Wörter. Dolmetscher im Gemeinwesen sind dafür zuständig, die Kommunikation zwischen Expert:innen eines Fachgebiets auf der einen und Lai:innen auf der anderen Seite zu ermöglichen. Der Sprachstil der Gesprächsparteien unterscheidet sich allerdings oft.

Gerade deshalb ist es sinnvoll, sich Synonyme, Umschreibungen oder gegebenenfalls Wortneuschöpfungen für die Verdolmetschung von Begriffen zurechtzulegen, für die es keine standardmäßige Übersetzung gibt und deren Bedeutung nicht immer beiden Gesprächsparteien geläufig ist.

Dolmetschglossare sind sehr individuell – Was für eine:n Dolmetscher:in unerlässlich ist, kann für seine/ihre Kolleg:in eine untergeordnete Rolle spielen. Wichtig ist, dass das Glossar für die eigene Arbeit einsetzbar ist.

In den seltensten Fällen erhalten Dolmetscher:innen vor einem Einsatz fertige Glossare vom Auftraggeber. Auch Material mit Hintergrundinformationen steht nicht immer zur Verfügung. Dolmetscher:innen müssen also selbst nach Informationen und Fachvokabular suchen. 

Um selbst ein Glossar zu erstellen, muss man wissen, wo die Fachbegriffe zu einem Thema zu finden sind. Für diese Recherche kann man Texte (z. B. Zeitungsartikel, Webseiten, Aufsätze) auswerten, die sich mit dem betreffenden Thema beschäftigen und in den jeweiligen Arbeitssprachen verfasst sind. Auch audiovisuelle Medien (z. B. Fernsehen, Podcasts, Radio, TV-Mediatheken) können als Quellen für die Vorbereitung dienen.

Aus diesen Texten und Medien lassen sich dann Schlüsselbegriffe herausarbeiten, die man anschließend mitsamt ihrer Übersetzung in der jeweils anderen Sprache ins Glossar einpflegen kann. Dazu nutzen Dolmetscher:innen Wörterbücher oder Lexika (online oder Print). Nicht immer haben Wörterbücher jedoch die passende Übersetzung parat. In solchen Fällen kann man auch in ähnlichen Texten der jeweils anderen Arbeitssprache nach passenden Übersetzungen für eine Vokabel suchen.

Zu guter Letzt gibt es im Internet auch ein- oder mehrsprachige thematisch begrenzte Glossare, die eine gute Anregung für die eigene Vorbereitungsarbeit sein können.

Material zu Einwanderung und Asyl

Hier sind eine Reihe von Dokumenten, mit denen man sich einen Überblick des Asylverfahrens verschaffen kann. Sie sind dafür geeignet, die Situation des Dolmetscheinsatzes besser kennenzulernen und die Fachbegriffe (Terminologie) zu erarbeiten. Für die Einarbeitung als Dolmetscher:in im Asylverfahren ist das UNHCR-Trainingshandbuch für DolmetscherInnen sehr zu empfehlen.

 

Sprachen: DE

Das Dokument beinhaltet außerdem (geschwärzte) Kopien von Bescheiden, Bescheinigungen und Anträgen – dies kann zur Vorbereitung auf einen Dolmetscheinsatz sehr hilfreich sein.

Sprachen: DE, EN, FR, RU, SR, AR, FA, TR

In den Broschüren findet man viele fremdsprachige Entsprechungen für die deutsche Bezeichnung z. B. von Ämtern und Behörden.

 

Sprachen: DE, EN

Durch einen Abgleich der verschiedensprachigen Versionen lässt sich eine Terminologieliste erstellen. Vorteil: Man ist sicher, auch tatsächlich die Begriffe zu verwenden, die das BAMF als Behörde selbst offiziell nutzt.

Sprachen: DE, EN, FR, RU (Web-Version)
AR, FA (pdf-Download)

Hier wird der Ablauf einer Anhörung beschrieben. Interessant ist der in mehrere Sprachen übersetzte Fragenkatalog.

Sprachen: DE

Information rund um das Thema Migration.

Sprachen: DE

Kein Glossar oder Terminologieliste, aber sehr umfangreiches und übersichtlich zusammengestelltes Kompendium an Informationen rund um das Thema Asyl, Aufenthaltsrecht, zuständige Behörden, Sozialleistungen uvm.

Die 1. Auflage von 2013 beinhaltet außerdem (geschwärzte) Kopien von Bescheiden, Bescheinigungen und Anträgen – dies kann zur Vorbereitung auf einen Dolmetscheinsatz ebenfalls hilfreich sein (siehe z. B. das Muster eines Ablehnungsbescheids auf S. 23).

Es gibt eine 2. Auflage von 2017.

Sprachen: DE

Der Arbeitskreis Asyl Benningen stellt eine Reihe von Informationsquellen nach Kategorien bereit (z. B. Behörden, Arbeit & Bildung, Rechte & Gesetze etc.).

Glossare zu Einwanderung und Asyl

Material zu Schule/Bildungswesen/Ausbildung

Sprachen: DE, AR, ES, TK, FA, PL, FR uvm.

Diverse Materialien aus dem Schulwesen sind in mehreren Sprachen verfügbar und können so als Quelle für die Glossarerstellung genutzt werden.

Glossare zu Schule/Bildungswesen/Ausbildung​

Literaturliste

  • UNHCR-Richtlinie zum Dolmetschen im Flüchtlingswesen (auf Englisch)
  • Ottmann, Angelika. BDÜ Best Practices – Übersetzen und Dolmetschen: Ein Nachschlagewerk aus der Praxis für Sprachmittler und Auftraggeber. BDÜ Fachverlag. 2017.
  • Kaindl, Klaus; Kadric, Mira. Berufsziel Übersetzen und Dolmetschen: Grundlagen, Ausbildung, Arbeitsfelder. A. Francke Verlag. Tübingen 2016.
  • Snell-Hornby, Mary; Hönig, Hans G.; Kußmaul, Paul. Handbuch Translation. Stauffenberg Verlag. Tübingen 2006.
  • Kautz, Ulrich. Handbuch Didaktik des Übersetzens und Dolmetschens. Iudicium verlag. München, 2000.
  • Kalina, Sylvia. Strategische Prozesse beim Dolmetschen: Theoretische Grundlagen, Empirische Fallstudien, Didaktische Konsequenzen. Gunter Narr Verlag. Tübingen 1998.
  • Kalina, Sylvia. Zum Erwerb strategischer Verhaltensweisen beim Dolmetschen. In: Lauer & Gerzymisch-Arbogast & Haller & Steiner. Übersetzungswissenschaft im Umbruch: Festschrift für Wolfram Wilss. Gunter Narr. Tübingen, 1996. S. 271 – 279.
  • Matyssek, Heinz. Handbuch der Notizentechnik für Dolmetscher: Ein Weg zur sprachunabhängigen Notation. Julius Groos Verlag. Tübingen, 1989. Neuauflage 2012.
  • Blumenthal, Caroline. Das Nonverbale beim Dolmetschen im psychotherapeutischen Setting. Akademische Verlagsgemeinschaft München, 2015.
  • Ahrens, Barbara. Die Hieroglyphen auf dem Block – Über den Nutzen der Symbole beim Notieren. In: TransRelations – Zeitschrift des BDÜ- Landesverbandes Niedersachsen, Ausgabe 3/2002. Erschienen außerdem mit Genehmigung der Redaktion in MDÜ. Mitteilungen für Dolmetscher und Übersetzer 49 (2). S. 14 – 15.
  • Buzan, Tony. Kopftraining – Anleitung zum kreativen Denken; Tests und Übungen. 2. Auflage. Goldmann. München, 1993.
  • Llewellyn-Jones, Peter & Robert G. Lee: Was ist role-space? Versuch einer Definition [Übersetzung aus dem Englischen: Trixi Bucker]. In: Das Zeichen 30:102 (2016) – S. 140 – 157.
  • Dhawan, Savita; Entrena, Eva; Eriksson-Söder, Ulla-Stina; Landahl, Marja- Leena. “”Der Dolmetscher als Brücke zwischen Kulturen und Sprachen””. In: K.Peltzer; A.Aycha; E.Bittenbinder (Hrsg.), Gewalt und Trauma – Psychopathologie und Behandlung im Kontext von Flüchtlingen und Opfern organisierter Gewalt. Frankfurt/M., 1995, S. 178 – 192.
  • Reiß, Katharina und Hans J. Vermeer: Grundlegung einer allgemeinen Translationstheorie. 2. Auflage. Tübingen: Niemeyer, 1991.
  • Vermeer, Hans J.: „Handlungstheorie und Translation.“ Skopos und Translationsauftrag. 2. Auflage. Translatorisches Handeln 2. Heidelberg: Institut für Übersetzen und Dolmetschen, 1990a., S. 45 – 68.
  • Sinha, Shumona. Erschlagt die Armen! Übersetzung: Lena Müller. Nautilus Verlag 2015 [Roman einer französischen Dolmetscherin, die im dortigen “BaMF” arbeitete]
  • Bahadır, Şebnem. Dolmetschinszenierungen: Kulturen, Identitäten, Akteure. SAXA Verlag. Berlin, 2010.
    – Von natürlichen Kommunikationskrücken zu professionellen Kommunikationsbrücken S. 51 – 66
    – Dabei, dazwischen und durchmischt. Dolmetscher als Akteure der Veränderung. S. 119 – 132
    – Perspektive und Positionalität in der Community-Interpreting-Forschung S. 135 – 143.
  • Bahadır, Şebnem. Dolmetschinszenierungen: Kulturen, Identitäten, Akteure. SAXA Verlag. Berlin, 2010.
    – Das neue Spannungsfeld der Translationswissenschaft. Liminale Räume und fließende Identitäten. S. 153 – 164.
  • Pöllabauer, Sonja (2002): Community Interpreting als Arbeitsfeld- Vom Missionarsgeist und von moralischen Dilemmata. Graz. In: Best, Joanna & Syliva Kalina (Hrsg.): Übersetzen und Dolmetschen. Eine Orientierungshilfe. Tübingen, Basel: A. Francke Verlag, S. 286 – 298.
  • Bolten, Jürgen. Einführung in die Interkulturelle Wirtschaftskommunikation. Utb. Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen, 2015.
  • Schroll-Machl, Sylvia. Die Deutschen – Wir Deutsche: Fremdwahrnehmung uns Selbstsicht im Berufsleben. Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen, 2003.
  • Bahadır, Şebnem. Dolmetschinszenierungen: Kulturen, Identitäten, Akteure. SAXA Verlag. Berlin, 2010.
    – “Multiple Identitäten” – Wer oder Was ist eine Türkin? Möglichkeiten und Grenzen des Kulturmittelns S. 35 – 49.
  • Heringer, Hans Jürgen: Interkulturelle Kommunikation, 5. Auflahe. UTB – Narr Francke Verlag Attempto Verlag. Tübingen, 2017.
  • Doser, Susanne: 30 Minuten für Interkulturelle Kompetenz, Gabal.
  • Mayr/Thomas (2008): Beruflich in Frankreich. Trainingsprogramm für Manager, Fach- und Führungskräfte (Handlungskompetenz Im Ausland) bzw. Rehbein/Tomaos/Steinhuber (2009): Beruflich in Spanien, Trainingsprogramm für Manager, Fach- und Führungskräfte (Handlungskompetenz im Ausland). Beide Vandenhoeck&Ruprecht, (beide Bücher mit Bsp. aus der Praxis und Übungen).
  • Berne, Eric. Spiele der Erwachsenen. Psychologie der menschlichen Beziehungen. Rowohlt. Reinbek, 1967. Neuauflage 2002.
  • Stewart, Ian; Joines, Vann. Die Transaktionsanlyse Eine Einführung. Verlag Herdre. Freiburg, 2000.
  • Mohr, Günther. Coaching und Selbstcoaching mit Transaktionsanalyse (EHP- Praxis), Verlag Andreas Kohlhage. Bergisch Gladbach, 2008.
  • Hagehülsmann, Ute. Transaktionsanalyse – wie geht denn das?: Transaktionsanalyse in Aktion. Überarbeitete Auflage. Junfermann Verlag. Paderborn, 2012.
  • Schmale-Riedel, Almut. Der unbewusste Lebensplan: Das Skript in der Transaktionsanalyse. Kösel-Verlag. München, 2016.
  • Grüber, Dr. Isa. Was der Körper zu sagen hat. Südwest Verlag. München, 2013.
  • Levine P.A., Trauma-Heilung. Das Erwachen des Tigers. Unsere Fähigkeit, traumatische Ereignisse zu transformieren. Synthesis. Essen, 1999.
  • Levine, Peter A.: Vom Trauma befreien. Wie sie seelische und körperliche Blockaden lösen. Kösel-Verlag. München, 2007.
  • Levine, Peter A./ Maggie Kline. Verwundete Kinderseelen heilen: Wie Kinder und Jugendliche traumatische Erlebnisse überwinden können. Kösel-Verlag. München, 2004.
  • Levine, Peter A. u. Kline, Maggie. Kinder vor seelischen Verletzungen schützen. Kösel-Verlag. München., 2010.
  • Levine P.A. Sprache ohne Worte. Kösel-Verlag. München, 2010.
  • Levine, Peter A./ Phillips, Maggie: Vom Schmerz befreit: Entdecken Sie die Kraft ihres Körpers, Schmerzen zu überwinden. Kösel-Verlag. München, 2013.
  • Porges, Stephen W.. Die Polyvagal-Theorie: Neurophysiologische Grundlagen der Therapie. Emotionen, Bindung, Kommunikation & ihre Entstehung. Junfermann Verlag. Paderborn, 2010.
  • Sapolsky, Robert M.. Warum Zebras keine Migräne kriegen. Pieper Verlag.
  • Just, Anngwyn. Soziales Trauma Kösel-Verlag. München, 2005.
  • Zimmermann, David. Migration und Trauma: Pädagogisches Verstehen und Handeln in der Arbeit mit jungen Flüchtlingen. Psychosozial-Verlag, Gießen, 2012.
  • Feldmann, Robert E.; Seidler, Günter H. Traum(a) Migration: Aktuelle Konzepte zur Therapie traumatisierter Flüchtlinge und Folteropfer. Psychosozial-Verlag. Gießen, 2013.
  • van der Kolk, Bessel; McFarlane, A.; Weisaeth, L. Traumatic Stress: Theorie, Praxis, Forschung zu posttraumatischem Streß. Grundlagen & Behandlungsansätze. Junfermann Verlag. Paderborn, 2000.
  • van der Kolk, Bessel. Verkörperter Schrecken. Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann, Probst Verlag, Lichtenau, 2017.
  • Reddemann, Luise: Traumatherapie PITT- Das Manual. Klett-Cotta. Stuttgart, 2011.
  • Huber, Michaela. Wege der Traumabehandlung,Teil 2. Junfermann TB. Paderborn, 2003.
  • Ottomeyer, Klaus. Die Behandlung der Opfer. Über unseren Umgang mit dem Trauma der Flüchtlinge und Verfolgten. Klett-Cotta. Stuttgart, 2011.
  • Claudia Croos-Müller. Alles Gut. Das kleine Überlebenbuch. Soforthilfe bei Belastung, Trauma & Co.
    Kösel-Verlag. München, 2017.
  • Rüscher, Michael. Trauma Release Übungen. Reha med.
  • Swami Satyananda Saraswati. Asana Pranayama Audra Panda. (Yoga). Bihar Yoga Bharati, Munger, Bihar, India. Enthält Yogaübungen für jede Befindlichkeit.
  • Emerson, David: Trauma-Yoga: Heilung durch sorgsame Körperarbeit. Therapiebegleitende Übungen für Traumatherapeuten, Yogalehrer und alle, die ihren Körper heilen. G.P. Probst Verlag, Lichtenau, 2017.
  • Hund, Wolfgang. Mandalas für Kinder. Malend zur Ruhe kommen. Verlag an der Ruhr.
    Mühlheim an der Ruhr, 1996.
  • Frankl, Viktor. Trotzdem JA zum Leben sagen. Kösel-Verlag. München, 2009.

Stand: Juni 2020

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