#UKRAINETRANSLATORS
Mitte März haben sich einige von uns den Ehrenamtlichen, die am Berliner Hauptbahnhof Menschen aus der Ukraine empfangen, für ein paar Schichten angeschlossen. Wir sind beeindruckt von der Solidarität, die gerade am Hauptbahnhof aber auch am ZOB und an vielen anderen Ankunfts- und Umstiegsorten von der Zivilgesellschaft ausgeht.
Wir wissen, wie wichtig diese Arbeit ist. Aber wir wissen auch, wie physisch und vor allem psychisch anstrengend sie sein kann – besonders für denjenigen, die Ukrainisch oder Russisch verstehen und sprechen.
Bei uns sind die Russisch- und Ukrainisch-Kenntnisse teilweise vorhanden. Womit wir uns sehr gut auskennen ist mit dem mündlichem Übersetzen. Wir können und wollen mit unseren Möglichkeiten unterstützen. Zum Beispiel, wenn Ihnen Geschichten zu nahe gehen. Das kann schnell passieren, wenn wir schlimme Dinge hören und im Anschluss noch in einer anderen Sprache wiedergeben.
Vielleicht sind Sie plötzlich nicht mehr vor Ort mit Übernachtungsmöglichkeiten, Zugverbindungen und SIM-Karten beschäftigt, weil Sie gefragt werden, ob Sie bei sensiblen oder intimen Gesprächen vermitteln können. Was ist da zu beachten?
- Ich fühle mich ohnmächtig, weil ich nicht ausreichend helfen kann. Was soll ich tun?
- Wie erreiche ich die nötige Distanz?
- Das ist nicht meine Geschichte. Wie mache ich es, um empathisch zu bleiben?
- Wie schaffe ich es, nicht zu werten?
- Wie sieht eine Kommunikation auf Augenhöhe aus, wenn Sie die einzige Person sind, die alles im Raum verstehen kann?
Diese Fragen beschäftigen uns mindestens seit 2015, als viele Menschen weg vom Krieg nach Deutschland kamen und wir die Berliner Initiative für gutes Dolmetschen gründeten. Und wir wollen diese Fragen gerne mit euch zusammen beantworten. Meldet euch gerne per E-Mail oder Twitter und wir antworten so schnell wie möglich. Lasst uns unbedingt wissen, wie wir euch am besten unterstützen können.